Ermöglichungspastoral als Paradigmenwechsel für die katholische Kirche in Filderstadt

Ermöglichungspastoral: Was ist das?

Ermöglichungspastoral soll die Grundhaltung hinter unserem Denken und Handeln als Gemeinden sein. So vielfältig die Menschen sind, so vielfältig sind auch ihre Themen und Aktivitäten. Wir als Gemeinden wollen Räume (im buchstäblichen wie übertragenen Sinn) eröffnen, damit Menschen ihren Interessen und Ideen nachgehen können. Dabei steht die Kirche mit ihren Mitarbeiter*innen als Begleiterin zur Verfügung und unterstützt die Interessierten, vor allem in der Anfangszeit oder bei organisatorischen Fragen.

Warum machen wir das?

Im Rahmen eines Kirchenentwicklungsprozesses beschäftigten sich seit 2017 die Kirchengemeinderäte mit der Ausrichtung der Seelsorgeeinheit Filderstadt. Hierzu wurden 75 Mitglieder*innen der Seelsorgeeinheit interviewt. Zwei Ergebnisse aus der Umfrage sind uns da besonders ins Auge gestochen: Zum einen, dass unsere bisherigen Angebote ausreichend sind. Zum anderen, dass Menschen bereit sind, sich aktivieren zu lassen, wenn ihre eigenen Themen vorkommen. Das hat uns dazu veranlasst unsere Angebotsstrukturen nochmal zu überdenken und in die Ermöglichungspastoral einzusteigen.

Ermöglichungspastoral bedeutet für uns…

„Wir als Gemeinde in der (katholischen) Seelsorgeeinheit Filderstadt versuchen subsidiär den Bedürfnissen und Interessen von Menschen Räume zu ermöglichen.“

Der Begriff „Gemeinde“ ist dabei nicht im engen Sinne, der bisher Engagierten zu verstehen. Auch geht es nicht darum neue Mitarbeiter*innen für Bestehendes zu suchen. Die katholische Kirche Filderstadt ist als offener Raum zu sehen, in dem Menschen sich mit ihren Themen einbringen können und diese Unterstützung bekommen. Dies ist nicht auf die bisherigen Räume der Gemeinde beschränkt, sondern hat auch andere Orte im Sozialraum Filderstadt, finanzielle, ideelle und personelle Unterstützung im Blick.

Wie ist der aktuelle Stand?

Der Paradigmenwechsel weg von „wir machen möglichst viele Angebote für euch“ hin zu einer Ermöglichungspastoral, bei der sich alle Personen frei nach ihren Fähigkeiten und Interessen einbringen können, ist ein längerer Prozess. Die Ermöglichungspastoral soll nach und nach eine Grundhaltung aller Gemeindemitglieder werden.

Aktuell setzen sich die gewählten Gremien mit der Thematik weiter auseinander. Was ist zu tun, was ist zu lassen, um Ermöglichung zu ermöglichen? Es wurde für eine veränderte Arbeit in vielen Bereichen der Gemeinde ein Diskussionsprozess angestoßen.

Des Weiteren arbeitet in unserer Kirchengemeinde seit Juni Cornelia Matz als Ehrenamtskoordinatorin, die den Prozess begleiten und voranbringen soll. Für alle Fragen rund um die Ermöglichungspastoral ist sie die Ansprechpartnerin.

Wie kann ich mit meinen Fähigkeiten dazu beitragen?

Sie können das machen, was Sie können und wie Sie sich einbringen möchten. Kommen Sie dazu einfach auf die haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeiter*innen unsere Gemeinde zu. Wir freuen uns schon auf Ihren Beitrag!

Bereits umgesetzte Projekte:

  • „Kirche goes Kneipe“ (2019)
  • Osterkrippe (2019)
  • Erzählzelt (2019)
  • Bileam: Bibel lesen am Montag (findet seit Juli 2019 monatlich statt)
  • Projektchor (hat seit Anfang 2018 viele verschiedene Anlässe musikalisch begleitet)